Form Frucht
In dieser Fotoserie stehenFrüchte und Gemüse nicht nur als Nahrungsmittel im Vordergrund, sondern alsObjekte von ästhetischem Interesse. Durch die bewusste Reduktion auf Form,Textur und Oberfläche werden sie aus ihrem gewohnten Kontext gelöst. Massstab,Bildausschnitt und Licht führen zu einer subtilen Verfremdung – Früchte undGemüse werden zu skulpturalen Objekten erweckt.
Ganz nach dem Prinzip « reduce to the max » ist die Serie formal reduziert,zugleich aber inhaltlich aufgeladen. Die detailreichen Nahaufnahmen eröffnenFragen, anstatt sie zu beantworten: Welche Wege haben diese Früchte und diesesGemüse zurückgelegt? Nach welchen Schönheitsidealen werden sie sortiert undvermarktet? Und was wissen wir eigentlich über ihren Geschmack?
Die Betrachtenden werdeneingeladen, innezuhalten und genau hinzusehen. Erkennt man jede Frucht aufAnhieb? Ist sie essbar, roh oder nur gekocht? Wird sie mit oder ohne Schaleverzehrt? Manche Oberflächen wirken fast künstlich, andere zeigen feine Haare,Narben oder Muster – keine zwei Exemplare sind identisch. So wirft die SerieFragen auf über Wahrnehmung, Konsum und den Umgang mit natürlichenLebensmitteln – ohne Worte, aber mit stiller Klarheit.